Ihre Erlebnisse in Corona-Zeiten
Liebe Freundinnen und Freunde des Seniorennetzwerkes „Wir sind Haan“,
die Corona-Krise und ihre Auswirkungen auf unsere Lebensverhältnisse haben für uns alle Veränderungen im Alltag mit sich gebracht, die vor Kurzem noch undenkbar waren. Etliche uns ans Herz gewachsene Gewohnheiten sind derzeit außer Kraft gesetzt. Reisen, Treffen mit Freunden und Familie, Café- und Restaurantbesuche, gemeinsame Aktivitäten in den „Wir sind Haan“-Gruppen – das alles und noch viel mehr ruht derzeit.
Einerseits erleben wir eine wohltuende Entschleunigung, andererseits auch eine gewisse Isolation. Vor allem quält uns die Frage, wie lange der „Spuk“ noch anhält und welche wirtschaftlichen sowie sozialen Folgen auf uns unweigerlich zukommen.
Wir erleben momentan eine veränderte stille Welt.
Deshalb möchten wir von Ihnen erfahren:
- Was bewegt Sie persönlich eigentlich in diesen Tagen?
- Was macht Ihnen Sorge, wie gehen Sie mit der Situation um?
- Gibt es vielleicht auch amüsante Begebenheiten?
Wir bitten Sie, Ihre persönlichen Berichte und Erlebnisse, wie Sie die Corona-Krise empfinden und bewältigen, mit dem Netzwerk zu teilen. Ein Foto können Sie auch gerne mitschicken. Durch diese Form der Teilhabe können wir alle dazu beitragen, auch in unserem Seniorennetzwerk ein Stück zusammenzurücken (körperlich wollen wir ja derzeit besonders auf Distanz achten).
Sie können entscheiden, ob wir Ihre Mitteilung anonym oder mit Namen in unserer Netzwerk.Post und auf der Webseiteveröffentlichen. Die Redaktion behält sich eine Auswahl, eventuelle Kürzungen, sowie redaktionelle Überarbeitungen vor.
Wir freuen uns auf Ihre Einsendungen unter info@wirsindhaan.de.
Bleiben Sie gesund.
Es grüßen herzlich
das Netzwerk.Team von „Wir sind Haan“
Übrigens . . . E I N S A M K E I T
Es gibt bestimmt einige unter uns, die durch die Isolation einsam sind. Auf diesem Weg möchten wir alle ganz herzlich bitten zu überlegen, welche Kontakte man vielleicht länger nicht mehr gepflegt hat.
Wen sollte ich mal anrufen? Wer hat keine Familie oder Angehörige und freute sich immer besonders auf die Treffen innerhalb des Seniorennetzwerks? Welche Nachbarn habe ich schon länger nicht mehr gesehen?
War da nicht noch Tantchen XY aus Hastenichtgesehen?Ich habe in der letzten Woche einige Telefongespräche mit Freunden, Menschen aus unserem Netzwerk und Bekannten geführt. Und alle, wirklich alle hatten viel Gesprächsbedarf. Ja, die Gespräche dauern auch länger, als früher, aber sie sind es wert.
Neben den normalen Floskeln ist man schnell dabei sich über eigene Empfindungen auszutauschen. Wie man mit den Dingen umgeht, die unser Leben seit einigen Tagen auf den Kopf stellen. Und im Nachhinein tat jedes einzelne Gespräch gut und war eine Win-Win-Situation für beide.
So oder so?
Also ran an die Strippe, “ Fasse dich kurz“ der ehemalige Slogan der Post, der war einmal. Heute darf gequatscht werden!
Das gilt auch für alle, die Gesprächsbedarf haben und sich gern mit jemandem unterhalten möchten, aber nicht wissen, wen sie anrufen sollen. Wir sind gern für Sie da:
Monika Christmann: 0212 12 855 122
„Omama und Opapa“ haben uns folgende nette Empfehlung geschickt:
Was die Quarantäne aus uns macht und die Wüstenmönche . . .
Diese Empfehlung der Schweizer Psychologen (siehe oben) bewegte auch die Pfarrerin Rachel Binggeli aus Böllingen dazu dasThema „Was die Quarantäne mit uns macht!“ für ihre Sonntagspredigt aufzunehmen. Sie berichtet in diesem Zusammenhang über die Wüstenmönche, die schon im 3. Jahrhundert ein sehr zurückgezogenes, durch Askese, Gebet und Arbeit bestimmtes Leben in den Wüsten Ägyptens und Syriens führten.
Ich lasse den Originaltext „schwiizerdütsch“ hier stehen, weil er authentisch ist und für mich das Schweizer Gefühl wieder spiegelt und mich dank der Lautmalerei lächeln lässt. Für alle, die sich dem nicht hingeben können und wollen, versuche ich ihn sinngemäß zu übersetzen.
D Wüastamönch ratend als erschts, Gfühl und Gedanka, wo ufakömmend, aifach mal zua zlah. Dia Krisa löst villicht Stress, Angst oder Verwirrig us und das isch ganz normal.
Die Wüstenmönche geben den Rat Gefühle und Gedanken, die aufkommen, einfach zuzulassen. Die Krise löst vielleicht Stress, Angst und Verwirrung aus und das ist ganz normal.
D Wüastamönch händ also zerscht mal wahrgnoh, was da in ihna ab gaht. Zweitens, und das find i en wiitara hilfricha Weg in dera Ziit, händ sie dena Gedanka und Gfühl, en Trost gegenüber gstellt. Es nennt sich antirrhetische Methode. Es sind zwei Teil in üs, wo ines Gspröch kömmend.
Die Wüstenmönche haben erst einmal wahrgenommen, was in ihnen vorgeht. Das ist ein hilfreicher Weg in dieser Zeit. Sie haben den Gedanken und Gefühlen den Trost gegenübergestellt. Das ist die antirrhetische Methode. In uns sind zwei Seiten, die ins innere Gespräch kommen müssen.
Ds Ziel vo da Wüastamönch iztreta i dä tüüfa Frieda im Innara, i dä Ruum vom Schwiega, däm Zuastand tüüfster Geborgaheit.
Das Ziel der Wüstenmönche ist der tiefste innerste Frieden und Raum zum Schweigen, also dem Zustand tiefster Geborgenheit.
Wir wünschen auch Ihnen inneren Frieden, Ruhe und Geborgenheit!
Der nächste Beitrag samt Fotos kommt von Annette Uhlen.
Wie beschäftige ich mich in Corona-Zeiten?
Maskenball
Mein Wohnzimmer hat sich in ein Näh- und Handarbeitszentrum verwandelt. Ich habe Nähprojekte in Angriff genommen, die z. T. schon seit 2 Jahren auf ihre Umsetzung warten. Natürlich gerate ich dabei von „Hölzchen auf Stöckchen“.
So habe ich alle möglichen Stoffreste zusammengesucht und nähe aktuell Stoff-Gesichtsmasken nach dem Vorbild der Essener Feuerwehr. Hat jemand vielleicht Verwendung dafür? So viele kann ich gar nicht gebrauchen.
Schreibt mir: a-net.mari@t-online.de
Krakenparade
Daneben häkele ich diese Kraken in Serie, wie sie im mitgeschickten Foto zu sehen sind, und die zurzeit meine Sofalehne zieren.
Das wunderschöne Wetter nutze ich für tägliche Wander- oder Fahrradausflüge. Ein Hoch auf das Internet, dass mir regen Austausch mit meiner Familie, Freunden und Kolleginnen ermöglicht. Ob ich in der 2. Osterferienwoche nach Berlin zum 2. Geburtstag meiner Enkelin fahren kann, bleibt offen. Da schaun wir mal.
Annette Uhlen
PS: Ich habe den Eindruck, dass die Entschleunigung den Menschen gut tut. Sie sind geduldig, freundlich und kommunikativ.
Eigene Impressionen auf dem Haaner Wochenmarkt
von Monika Christmann
„Maske in Grau“
Vorgestern haben führende Virologen entgegen früherer Meinungen empfohlen im öffentlichen Leben doch besser Schutzmasken zu tragen. O.K., ausgemustertes T-Shirt wurde entsprechend der Vorgabe der Feuerwehr Essen in fachgerechte Teile zerschnitten und in mühsamer Kleinarbeit zusammengenäht. Was für eine Fachfrau vielleicht max. 30 bis 60 Minuten in Anspruch genommen hätte, war für mich mehr als ein Halbtagsjob. Puh, worauf habe ich mich da nur eingelassen? Mal eben… denkste!
Auf dem Haaner Wochenmarkt war Premiere. Nun gut, ich sah vielleicht noch 4 bis 6 Gleichgesinnte. Die Blicke der Mehrheit zeigten Erstaunen bis Unverständnis. Vor dem Bäcker kam der Kommentar „Hast du das gesehen, das gibst doch nicht, hier in Haan, das müsste man fotografieren“.
Beim Metzger wurde ich eher wie eine Aussätzige behandelt und das Verkaufspersonal konnte sich nicht einigen, ob oder wer mich bedienen sollte. Da wurde doch lieber erst mal meine unmaskierte Nachbarin nach ihren Wünschen befragt und die anderen zwei beschäftigten sich im Background mit Reinigen und Vakuumieren
Nachdem ich hartnäckig stehen blieb hat sich eine Verkäuferin erbarmt und mich nett bedient. Gott sei Dank. Ich hatte schon befürchtet, dass es nun neben Toilettenpapier und Mehl auch keine Wurstwaren mehr für mich gibt. Leute, ich bin mir sicher, nächste Woche werden sich die Vermummten mindestens verdoppelt haben.
Danke kann man nicht genug sagen! An alle, die für uns in der Öffentlichkeit da sind. Sie haben ein Dankeschön mit einem Lächeln verdient!
Zu guter Letzt eine Kinderbitte:
Lieber Gott,
das Virenprogramm hat versagt. Kannst du bitte DEL drücken,
2020 löschen und neu installieren.
Danke!
Lesen Sie unsere schönsten Zuschriften:
Mit Spatzen leben
Vom Jäger zum Pfleger in fast 70 Jahren
Ein Bericht von Herbert Raddatz mit Fotos von Margret Raddatz.
Vor einigen Jahren kam in den Medien die Meldung, der Spatz gehöre bald zu den bedrohten Vogelarten. Der Lebensraum dieses Vogels sei in den vergangenen Jahrzehnten immer stärker eingeschränkt worden durch Veränderungen in der Landwirtschaft, besonders durch Pestizide zur Bekämpfung des Unkrautes auf den Feldern, geschlossener Räume bei der Tierhaltung usw.
Ich wurde stutzig. Der Spatz war gefährdet? Unmöglich!
> Mit einem Klick auf diesen Text kommen Sie zu der ganzen Geschichte.
Geburtstag im Blumenkasten
Eine Vogel- Geschichte von Margret Raddatz
Als eines Tages sich eine Amsel vor ihrem Küchenfenster im Blumenkasten zu schaffen machte, hat die begeisterte Fotografin (Wir sind Haan Fotogruppe III) gleich ihre Kamera einsatzbereit gemacht.
Und tatsächlich hat der Vogel vor ihrer Linse ein Nest gebaut. Margret hat dann begonnen dies zu dokumentieren, und allen zur Freude öffentlich zu machen.
Für den Bericht klicken Sie auf diesen Link:
Geburtstag im Blumenkasten
Quer durch die veränderte Großstadt
Fotobummel mit Volker Freund
„Seit Jahresbeginn 2020 hält uns das Coronavirus in Atem.
Ist es angesichts dessen angemessen, die Fotokamera einzupacken und aufdem Chip zu dokumentieren, was diese besondere Lebenssituation mit uns macht? Ich lasse die Zweifel hinter mir und begebe mich im April/Mai 2020 fünf Mal in die Landeshauptstadt Düsseldorf. Jedes Mal bin ich neugierig, welche Auswirkungen ein solch dramatisches Ereignis auf das Stadtleben hat.“
Volker Freund
Wollen Sie die Teile 1 bis 5 zusammen betrachten, dann klicken Sie hier: Fotobummel Teil 1 bis 5
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Dies ist kein Werbeblock! 😉
Spielend durch die Krise
Das Kind im Manne (und der Frau) wecken
Ich komme aus der Zeit, da die Lederhose noch grün und Legosteine ausschließlich weiß und rot und rechteckig waren. (Da weißte Bescheid…) Ich habe gerne damit gebaut, insbesondere als mich dann nach und nach meine drei Kinder mitmachen ließen und wir zusammen Welten erschaffen haben.
Meine Schwägerin, nur etwas jünger als ich, hat mich dann vor einigen Wochen angefixt. Sie hatte das Modell eines VW T1 Campingbusses erstellt und mir versichert, wie entspannend und zufriedenstellend diese Beschäftigung sei.
Das musste ich auch ausprobieren! Wie es mir dabei erging, erfahren Sie hier